In Baku (Aserbaidschan) traten die weltbesten Judoka, um wichtige Ranglistenpunkte für die Qualifikation zur Teilnahme bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Paris zu sammeln.

Vom Deutschen Judo Bund wurden 21 Top-Athleten für dieses Turnier nominiert. In der Gewichtsklasse bis 100kg ist derzeit der aussichtsreichste deutsche Kandidat auf eine Olympiateilnahme der erst 20jährige George Udsilauri. Nach wie vor startet der mittlerweile in Köln trainierende Sportsoldat für seinen Heimatverein TSV Erbach, in dem er im Kindes- und Jugendalter für den Weg in die Nationalmannschaft vorbereitet wurde.

Im Auftaktkampf der 100kg-Klasse ging Udsilauri zunächst in Führung, es sah nach einem schnellen Sieg aus. Knapp vor dem Ende der regulären Kampfzeit glich der ungarische Nationaikämpfer Veg aus und die beiden Athleten mussten in die kräftezehrende Verlängerung. Nach knapp acht Minuten gelang Udsilauri der entscheidende Wurf, um in die nächste Runde einzuziehen. Im Achtelfinale gegen den Georgier Bazierishvili konnten beide überdies volle Kampfzeit ihre Wurfansätze nicht durchziehen. Eine Wurfkombination mit dem Schlussgong rettete Udsilauri vor einer weiteren Verlängerung. Das Viertelfinale ging dann leider an den Weltranglisten-Zweiten Kotsoiev. Eineinhalb Minuten konnte Udsilauri dem Aserbaidschaner Paroli bieten, bevor dieser ihn mit einem klaren Sieg in die Trostrunde schickte. Hier traf er im Kampf um Platz Fünf Au den Portugiesen Jorge Fonseca. Beim Masters Turnier im vergangenen Monat gelang ihm noch ein Überraschungssieg gegen den ehemaligen Weltmeister. Diesmal gelang Fonseca eine frühe Führung, die Udsilauri trotz ungebrochenem Kampeswillen nicht mehr zu seinen Gunsten wenden konnte.

Der Bundestrainer Pedro Guedes zollt seinem Schützling dennoch Respekt, "er habe alles versucht und mutig gekämpft, aber es habe für eine bessere Platzierung nicht gereicht. Udsilauris Vereinskameraden des TSV Erbach, die das Kampfgeschehen an den heimischen Monitoren fieberhaft verfolgen konnten, sind stolz auf die sportliche Entwicklung George Udsilauris. Bereits am 7. Oktober wird er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Daniel an der Junioren-Weltmeisterschaft in Portugal um weitere Weltranglistenpunkte auf die Matte gehen.