Die Erbacher Judo-Zwillinge George und Daniel Udsilauri trainieren während der Schulzeit seit einem Jahr im Olympia-Stützpunkt in Sindelfingen. Möglich machte dies ein Crowdfunding-Projekt, das mit Hilfe unserer Abteilung ins Leben gerufen wurde. Zahlreiche Einzelspender der Württembergischen Judo-Familie sowie zwei Firmen und ein Geldinstitut und der Sportkreis Alb-Donau ermöglichten die Finanzierung der Internatskosten sowie die nicht unerheblichen Aufwendungen der internationalen Starts und Lehrgänge. Hierfür bedanken sich die Brüder und die Judo-Abteilung des TSV Erbach.

Dieser Aufwand und der Trainingsfleiß der beiden Nachwuchstalente führte in diesem Jahr dann unweigerlich neben dem Realschulabschluss auch zum erhofften sportlichen Erfolg. Deutscher Meistertitel, Sieg beim international hochkarätig besetztes Bremen Masters Turnier, insgesamt 7 Europa-Cup-Medaillen in allen Farben führten letztendlich zur Nominierung zum European Youth Olympic Festival (EYOF) Ende Juli in Baku/Aserbeidschan. Das ist die höchstmögliche Nominierung auf Europäischer Ebene die vom Deutschen Judobund (DJB) für die Kadetten vorgesehen ist. Einige der späteren Starter der Olympischen Spiele gaben in der Jugend ihr Debut auf der EYOF.

Zur Vorbereitung für diesen Höhepunkt trafen sich die Deutschen Athleten die auf die Europa-Meisterschaft und die EYOF berufen sind mit dem Nationalkader aus Frankreich in Straßburg zum alljährlichen Trainingslager. Als krönenden Abschluss einer schweißtreibenden Woche wurden die jungen Judoka offiziell in den Deutschen Nationalkader aufgenommen und bekamen vom Bundestrainer Bruno Tsafack die Judogi der Nationalmannschaft ÜberreichtDie kommenden Jahre streben die Jungs die Fachhochschulreife auf der Stuttgarter Cotta-Schule, eine Schule des Spitzensports mit speziellem sportwissenschaftlichem Zweig, an. Hier hoffen sie auf die finanzielle Unterstützung durch das Schüler Bafög. Ein wenig Sorge bereitet allerdings noch die Finanzierung der Start- und Lehrgangs-Gebühren in der Zukunft. Anders als in anderen Sportarten üblich bleibt diese Last auf den schmalen Schultern einer Abteilung mit 100 Mitgliedern liegen mit deren Hilfe fortan nun auch die beiden Erbacher Judoka mit dem Adler auf ihrer Brust zu weiteren Höhenflügen bereit sein werden .